Pilgerweg der Schönstattbewegung 2024
Bei bestem Pilgerwetter trafen sich am Morgen des 13. April 2024 fast 20 Gläubige, um am diesjährigen Pilgerweg der Schönstattgemeinschaft vom „Kapellchen“ in Detfurth zum Mariendom nach Hildesheim zu pilgern.
Mit dem „Gleichnis von den Kranichen“ von Helmut Schlegel aus dem Pilgerjournal (Mein Weg- ein heiliges Abenteuer; Bistum Hildesheim 2022) eröffnete Elisabeth Liebl den Pilgerweg.
„Eine große Schar von Kranichen flog über das Tal. Sie kehrten aus dem Süden in ihre Heimat zurück. Dicht nebeneinander und in einer heiligen Ordnung zogen die Vögel dahin. Clara und Franziskus schauten ihnen lange nach. „Woher kennen sie ihr Ziel“, fragte Clara, „seit Wochen sind sie unterwegs und verirren sich doch nicht.“ „Alle Geschöpfe wissen in ihrer inneren Seele, wo sie zuhause sind“, erwiderte Franziskus, „es ist, als ob ein Kompass in unserem Blut steckte, der uns mit traumhafter Sicherheit den Weg zeigt.“ Und nach einer Stille sagte Clara leise: „und doch kommt niemand von uns alleine an sein Ziel. Ein unsichtbares Netz verbindet uns. Von unseren Schwestern und Brüdern erfahren wir, wohin Gott uns führen will.“
Das Jahresmotto der Schönstattbewegung „Zuversicht – in den Rissen schaffst du Raum“ verwendete Elisabeth Liebl ebenfalls als Impuls für den Pilgerweg. In Japan werden zerbrochene Gegenstände wieder zusammengefügt und die Risse und Fugen mit Gold ausgefüllt – so entsteht ein neues Kunstwerk. In der Natur gelingt es vielen Pflanzen, gepflasterte und geteerte Weg aufzubrechen und so neues Leben sprießen zu lassen. Ein Hinweis an die Pilgernden, auf dem Weg auf solchen Risse zu achten.
Gestärkt durch den Reisesegen von Pfarrer Wirz begab sich die Gruppe dann auf die erste Etappe ihres Pilgerweges zur Hl. Geist Kirche der Heimstatt Röderhof.
Hier wurden die Pilgernden vom Osterweg, beginnend mit der Fußwaschung bis zur Verkündung der Auferstehung Jesu am Ostermorgen, empfangen. Der Impuls war von Schönstatt Mitgliedern aus Hannover-Maximilian Kolbe vorbereitet. Der erste Teil des Emmaus-Evangelium betonte, dass Gott mit uns auf dem Weg ist.
„Gott schafft unseren Rissen Raum“ hat hier auf dem Röderhof eine besondere Bedeutung, hier finden mehrfach beeinträchtigte Menschen eine Heimat und ein Zuhause.
Vom Röderhof führte der Pilgerweg dann zur Domäne Marienburg, wo sich alle Pilgernden mit dem göttlichen Kuchen des Hofcafé’s stärkten. Danach wurde dann die letzte und längste Etappe entlang der Innerste zum Hildesheimer Dom bewältigt.
Am Rosenstock erfolgte dann der dritte Impuls durch Elisabeth Liebl mit dem zweiten Teil des Emmaus-Evangeliums und dem Wunsch der Emmausjünger und aller Gläubigen: „Herr, bleibe bei uns“.
Mit Weihbischof Bongartz wurde zum Abschluss um 17:00 Uhr die Hl. Messe im Dom gefeiert. Weihbischof Bongartz sprach in seiner Predigt über seine Aufgabe bei den zahlreichen Gemeindevisitationen, den Glauben an die Gemeinden und Gläubigen weiterzugeben. Auf die Frage eines Visitationsmitgliedes, worauf er seine Hoffnungen begründete, habe er geantwortet: Zunächst auf die Menschen, die jeden Sonntag in die Messe kommen, ihren Glauben und ihre Glaubenserfahrungen mitbringen und gemeinsam mit ihm die Eucharistie feiern. Im Hinblick auf die Pilgergruppe: Auch auf die Menschen, die sich heute morgen von der Schönstatt-Kapelle aus auf den Weg gemacht haben, um so gemeinsam ihren Glauben zu erleben.
Enttäuscht waren die Pilgernden, dass sie ihre Fahne und ihr Pilgerheiligtum, das sie den ganzen Weg mitgetragen hatten, nicht im Dom präsentieren durften. Die Freude über die guten Erfahrungen des gemeinsamen Weges und den Austausch untereinander konnte das jedoch nicht trüben; alle Teilnehmenden freuen sich jetzt auf den Pilgerweg im nächsten Jahr.
Mitglieder der Schönstattbewegung hatten schon im Vorfeld durch das Bereitstellen eines Fahrdienstes dafür gesorgt, dass sich der Schluss des Reisesegens „Führe uns glücklich ans Ziel unseres Pilgerweges und lass uns wieder unversehrt nach Hause und mit Dankbarkeit in unseren Alltag zurückkehren“ erfüllen konnte.
Angela Meiners-Schmidt