Herbergssuche in der Adventszeit 2020
Liebe Gemeindemitglieder,
durch die Corona-Situation ist in diesem Jahr auch die Feier von Advent und Weihnachten für uns als Gemeinde erschwert. Die Feier der Liturgie ist eingeschränkt, Begegnungen von Gruppen und Verbänden, die früher fest zur Feier dieser Tage dazugehörten, sind nahezu unmöglich.
Es wird ein sehr stiller, vielleicht auch ein wenig einsamer Advent werden. Aber vielleicht wird er deshalb umso ehrlicher und echter und ist so dem eigentlichen Inhalt dieser Tage umso angemessener und näher. Da es in diesem Jahr fast nur noch die Familien- und Hausgemeinschaften sind, die sich versammeln können, möchte ich Sie mit einem Brauch bekanntmachen, der in einigen Alpenregionen gepflegt wird: Die Herbergssuche.
Inspiriert ist er durch die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, die uns berichtet, dass für Maria und Josef kein Platz in der Herberge war. Eine Aussage, die die Gläubigen schon immer bewegt hat, den kommenden Erlöser, den Maria unterm Herzen trägt, nicht abzuweisen, sondern innig aufzunehmen, was ja der Sinn des Advents ist.
Bei diesem Brauch werden die drei Figuren von Maria, Josef und dem Esel als Lasttier derer, die unterwegs sind, von Haus zu Haus getragen. Sie bleiben so für eine Nacht und für einige Stunden des Tages bei den Hausgemeinschaften. Sie können in den Häusern einfach nur in Stille betrachtet werden, es ist aber auch möglich, den Angelus oder den freudenreichen Rosenkranz zu beten oder eine eigene kleine Hausandacht zu begehen. Anregungen dazu werden mitgereicht.
Am kommenden Tag werden die Figuren dann von jemand aus der Hausgemeinschaft zur nächsten Adresse innerhalb unserer Gemeinde gebracht, bis sie am 4. Adventssonntag in der heiligen Messe in einer unserer Kirchen wieder ankommen.
Mit der Figurengruppe wird auch ein Licht in einer Laterne weitergereicht. Auch in unserer Kita St. Cosmas und Damian werden sie Halt machen und an junge Familien weitergegeben. Eine solche Aktion muss gut geplant sein. Wenn Sie als Familie, als Haus- oder andere Gemeinschaft die Herbergssucher aufnehmen wollen, so bitten wir sie darum, sich im Pfarrbüro zu melden und in eine Liste eintragen zu lassen.